Selbstgespräche oder Mindfuck mal andersrum
Ich bin nicht gut genug …
Ich kann das nicht …
Ich bin kein Sportler …
Ich schaffe das nicht …
Was, wenn mich die Leute nicht mögen …
Was, wenn ich das nicht schaffe …
Was, wenn ich versage …
Ich kann doch jetzt nicht …
Kennst du das?
Mit diesen Selbstzweifeln rennen wir den ganzen Tag durch unser Leben und wundern uns, warum wir uns so oft im Weg stehen.
Lass uns den Spieß doch mal umdrehen. Jeder von uns mag es, wenn wir um Rat gefragt werden, wenn unsere Meinung wertgeschätzt wird, wenn wir helfen können. Jeder von uns ist gerne mal Coach oder Mentor. Das gelingt uns, weil wir in der Regel eine andere Sicht der Dinge auf die Situation des Ratsuchenden haben.
Am Montag habe ich ein Lauftraining gemacht. 10-km-Lauf war angesagt. Ich laufe gerne mal mit den Laufcoaches aus dem NRC (Nike Run Club), denn was für das Lauftraining gilt, lässt sich in vielen Fällen auch auf andere alltägliche Situationen anwenden. Ein Audio-Coaching im NRC kann natürlich nur allgemein gehalten werden, denn das Feedback des Klienten fehlt ja. Dennoch sind die Basics wirklich gut und auch wichtig.
Während des Laufens kommt es nicht nur auf die physische Leistungsfähigkeit an, sondern Laufziele werden, wie andere Ziele auch, im Kopf erreicht. Die mentalen Fähigkeiten sind hier immens wichtig. Von daher – wie wäre es also, wenn wir anstatt zu denken „Ich kann nicht mehr …“ oder „Ich schaff das nicht …“ oder „Ich kann das nicht …“ uns überlegen, was wir jetzt gerne hören würden? Was brauchen wir? Wie können wir uns motivieren? Gerade die Frage „Was brauchen wir?“ ist eine Schlüsselfrage.
Der eine braucht mutmachende Worte, der andere einen schweigenden Zuhörer, wieder ein anderer einen Antreiber und noch ein anderer jemanden, der dir zeigt, wie wertvoll du bist und was du schon alles geschafft hast.
Und noch ein anderer braucht einfach nur einen Gesprächspartner, um über Belanglosigkeiten und Ablenkung über die Durststrecke zu kommen.
Anstatt dir also ständig den Mindfuck anzutun und dir unentwegt zu sagen, dass du nicht genügst, könntest du dich also fragen „Was brauche ich?“ Und dir dann genau das geben, was du brauchst. Du selbst bist dein bester Coach und du hast es direkt auch in der Hand, ins Tun zu kommen. Mentale Unterstützung kannst du dir auf so einfache Art und Weise jederzeit selber geben. Klar, manchmal braucht es professionelle Unterstützung, um den Turbo zu zünden oder eine besonders große Hürde zu überwinden, doch oft reicht schon aus, wenn du dich fragst „Was brauche ich jetzt?“ und danach handelst.
Positiver Mindfuck halt. Sprich mit dir! Am besten laut! Ja, das ist mein Ernst und nein, das ist nicht verrückt. Und vergiss gleich mal den Gedanken, was denn andere über dich denken sollen, wenn sie das mitkriegen. Unterhalte dich mit dir selbst. Gib dir genau das, was du gerade benötigst. Beschäftige dich auf positive Weise mit dir selbst.
Viel Spaß bei deinen Selbstgesprächen. Und immer daran denken: Manchmal braucht es einen wirklich qualifizierten Gesprächspartner – DICH!
„Was brauche ich?“ ist eine Schlüsselfrage. Wenn du dir diese Frage ehrlich beantwortest, findest du das passende Gespräch mit dir selbst.
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