Stolpern. Kennst du das?
Irgendwie läuft es nicht rund. Widerstände, es kommt nichts in den richtigen Rhythmus, es fühlt sich schwer an, schwerer als sonst. Wie gehst du damit um?
Steigst du in das Gedankenspiel mit ein? Kämpfst du dagegen an? Kämpfst du mit den Umständen? Haderst du?
Wie wäre es mit folgender Idee? Akzeptiere was ist. Manchmal läuft es nicht rund, dafür gibt es viele Gründe. Doch sich jetzt kritisch mit sich selbst auseinanderzusetzen, noch mehr Druck aufzubauen oder schlimmer noch, sich selbst zu verurteilen, macht die Situation und auch das Ergebnis nicht besser.
Ich geb dir ein Beispiel. Ich wollte heute schnelle 10 km laufen, schließlich hab ich heute noch viel zu tun und außerdem sollte eine neue Bestzeit her. Schon die ersten 400 Meter zeigten sich aber ganz anders. Ich kam nicht in meinen Rhytmus, die Beine und der Körper waren noch nicht wach, gefühlt lagen sie noch im Bett, gemütlich ausgestreckt. Ok, dachte ich. Was ist hier los? Das muss doch gehen. Ich versuchte, schneller zu laufen, wollte es erzwingen und stolperte …
Ok. Was, wenn ich heute nicht den Lauf machen kann, den ich mir vorgenommen habe? Welcher Lauf passt heute besser zu mir? Ich gab den inneren Kampf auf und ging ins Hier und Jetzt. Ein Mindful Run – ja ein Lauf, der von innen bestimmt wurde, mal stolpernd, mal im Fluss, mal entspannt, mal leise, mal schnaufend, aber immer in meinem Rhythmus.
Jeder Lauf hat eine Aufgabe, einen Sinn – neudeutsch Purpose – was, wenn heute der Sinn nicht schnelle 10 km sind, sondern ein Lauf im Hier und Jetzt, für die eigene Gesundheit, körperlich und mental. Entdeckung, Ruhe, ein Schritt nach dem anderen. Es fühlt sich gut, richtig und stimmig an.
Manchmal stolpern wir. Das ist nicht schlimm. Schlimm wird es, wenn wir stürzen und liegenbleiben. Manchmal stolpern wir ins Ziel und manchmal ist genau das wichtig. Trotz stolpern und Schwierigkeiten ins Ziel zu kommen, seinen Weg weiterzugehen. Zu lernen, damit es beim nächsten Mal nicht so schwierig wird und man besser vorbereit ist.
In meiner Welt war mein Stolpern heute genau richtig. Es hat mich ins Hier und Jetzt zurückgeholt, hat mir den eigentlichen Sinn gezeigt und mich dankbar meinen Lauf beenden lassen. Wieder als besserer Läufer, als besserer Mensch, als besserer Coach.
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