Was ist das Wichtigste, um Energie für den Tag zu haben?

Von Luft und Liebe kann man nicht leben, von Nahrung und Wasser alleine aber auch nicht.

Atmen ist der am meisten unterschätzte Energiebringer. Warum ist das so?

Viele Menschen glauben, der wichtigste Energieträger für den Menschen ist Nahrung. Ja Nahrung ist wichtig, doch auch das Wichtigste? Ein gesunder, kräftiger Mensch kann bis zu 3 Monate hungern – zumindest rechnerisch, denn Versuche gibt es hierzu Gott sei Dank nicht. Wissenschaftlich belegt ist das also so nicht. Ein Versuch aus den 40er Jahren zeigt die Auswirkungen jedoch ziemlich deutlich. 

Ok, die häufigste weitere Antwort ist Wasser. Fehlendes Wasser ist für den menschlichen Körper schon ziemlich dramatisch. Doch auch Wasser ist noch nicht das Wichtigste. Die maximale Zeit, in der ein Mensch ohne Wasser überleben kann, ist ca. 1 Woche, in den meisten Fällen jedoch eher 3-4 Tage.

Luft! Luft ist die wichtigste Energiezufuhr für den Menschen. Ohne Atmen sind wir nach wenigen Minuten tot. Klar, werden jetzt die meisten sagen, aber Atem liefert uns doch keine Energie. Doch so ganz stimmt das nicht.

Atem liefert uns keine Kalorien, aber jede Menge Energie – Atem ist die reinste Form von Leben, wir atmen ein und Kohlendioxid wieder aus. Das wird von den Pflanzen wieder umgewandelt in Sauerstoff usw. usw. – Auf diese Weise sind wir alle miteinander verbunden.

Mit tiefen, kräftigen Atemzügen an der frischen Luft fühlen wir uns in wenigen Sekunden erfrischt und wieder konzentriert. Bei Stress und Angst atmen wir flach und spüren, wie die Energie uns verlässt.

In Schrecksekunden stockt uns der Atem, bei Ärger und Wut vergessen wir sogar teilweise das Atmen und kommen schnell in eine Sauerstoffunterversorgung, was uns stresst und damit unsere Gehirnfunktionen einschränkt.

Oder hast du schon mal einen wütenden Menschen erlebt, der gute Entscheidungen getroffen hat?

Ich stelle gerne mal den Bezug zum Laufen her und doch ist es in Alltagssituationen nicht viel anders. Ich bin heute morgen losgelaufen und es lief nicht rund. Schwere Beine, ich kam nicht in Schwung, war kurzatmig und hatte keinen Atemrhythmus. Am liebsten hätte ich in dem Moment gestoppt. Ich entschied mich aber zu etwas anderem, was ich gelernt habe. Fokus! Konzentration auf meinen Atem und dabei einfach weiterlaufen. Schritt für Schritt im Automatikmodus und dabei volle Konzentration aufs Ein- und Ausatmen. 

Anstatt mich zu stressen und vielleicht sogar in selbstzerstörerische Dialoge abzurutschen, konzentrierte ich mich aufs Atmen. Wow, was für eine Entscheidung, dachte ich – so winzig und doch so wichtig. Schon nach wenigen Atemzügen spürte ich, wie Ruhe einkehrte, Ruhe in den Gedanken – noch wichtiger aber: ruhiges, energiereiches Ein- und Ausatmen. Und in der Folge passte sich auch meine Laufgeschwindigkeit und mein Laufrhythmus an. Plötzlich lief es. Von ganz alleine. Nach ein paar Metern war ich im Flow.

Vielen Rauchern geht es genau so. Deshalb wird die Zigarette auch als stressreduzierend empfunden, obwohl Nikotin anregend ist. Rauchen ist im Grunde nichts anderes als eine Atemübung.

Im Mentaltraining gibt es eine Vielzahl an Atemübungen und Techniken, die dazu genutzt werden, sich zu fokussieren, zu beruhigen oder um Energie zu tanken. 

Die Konzentration auf die Atmung hat mir auch geholfen, endlich meditieren zu können, ohne zu verzweifeln.

Klar, wir brauchen Luft, Wasser und Nahrung, sonst kann unser Körper nicht dauerhaft leistungsfähig sein und dennoch vergessen wir oft, wie wichtig atmen ist.

Tipp

Mein Mentalquickie hilft dir, innerhalb weniger Sekunden wieder deutlich mehr Energie zu verspüren, dich wieder in die eigenverantwortliche Handlung zu bringen.

Es handelt sich um eine Atemübung, die ich auch gerne meinen Klienten aus der Raucherentwöhnung zeige.

Die Kraftatmung ist eine tolle Technik, die dir in wenigen Minuten einen wunderbaren Energieschub gibt und gleichzeitig Stress und Anspannung mindert. Die Kraftatmung kannst du nahezu überall und jederzeit durchführen:

Zum Beispiel vor einer stressigen Situation, als Vorbereitung auf einen wichtigen Termin oder einfach abends, nach dem Heimkommen, um noch mal Kraft für den Feierabend zu tanken.

Und so funktioniert sie:

  • Atme tief und langsam in den Bauch hinein ein. Das ist die sogenannte Zwerchfellatmung, die sich besonders günstig auf deine Gesundheit auswirkt. Zähle dabei in deinem eigenen Tempo mit.
  • Halte den Atem an, und zwar viermal so lange, wie du eingeatmet hast.
  • Atme langsam wieder aus – doppelt so lange, wie du eingeatmet hast.
  • Beginne ohne Pause wieder bei 1., bis du zehn Durchläufe absolviert hast.

    Wenn du also beim Einatmen von eins bis drei zählen kannst, dann zählst du von eins bis zwölf, während du den Atem hältst. Beim Ausatmen zählst du anschließend von eins bis sechs.

    Nach dieser Atemübung wirst du deutliche Veränderungen in deinem Körper und wahrscheinlich sogar an deinem Gemüt spüren, wenn du sie erst ein paarmal gemacht hast. Lass es auf alle Fälle langsam angehen und vermeide Stress beim Üben.

    Die Kraftatmung kannst du natürlich auch dann praktizieren, wenn du kurzfristig und möglichst schnell Stress abbauen möchtest oder einen Frischekick wünschst. Atme dann einfach zwei bis drei Zyklen statt zehn.

    1 – 4 – 2

    Einatmen – Anhalten – Ausatmen 

    3 – 12 – 6

    Einatmen – Anhalten – Ausatmen 

    4 – 16 – 8

    Einatmen – Anhalten – Ausatmen 

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